Texte zur Verlegung – Josef Voss

Wir erinnern an Josef Voss.

Text zur Verlegung am 24.11.2016

Zoe-Marie Sander, Schülerin des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (Lehrerin Frau John)

Er wurde am 9. Juli 1920 geboren. Bei Geburt erlitt er einige leichte Gehirnschädigungen. Er war zwar körperlich geschickt, hatte jedoch eine verlangsamte Auffassungsgabe und Lernschwierigkeiten sowie aggressive Anfälle und mentale Abwesenheitszustände. Daher besuchte Josef die Hilfsschule in Kempen und nachher, nachdem er mit zehn Jahren erstmals von einem Psychiater untersucht worden war, die Bildungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache St.Josefsheim in Waldniel. Dort war er sehr ausgeglichen, hatte weniger Anfälle und machte schulische Fortschritte, vor allem im Deutschen.

Nach Ende seiner Schulpflicht kam er 1934 zurück nach Kempen, wo er wieder mehr Anfälle erlitt und immer verwirrter wurde. Sein Hausarzt stellte fest, dass er zwar keine Schwierigkeiten machte, aber auch zu keiner nützlichen Tätigkeit fähig war. Dies war das Todesurteil für Josef Voss, da die nationalsozialistische Regierung keine „unnützen Esser“ und Erbkrankheiten wollte.

1936 wurde Josef in die psychiatrische Klinik Johannestal in Süchteln eingewiesen. Dort wurde der recht muntere Josef Voss ruhiggestellt bis er schließlich nur noch dement und stumpf im Bett lag. In den nächsten Jahren wurde er von Klinik zu Klinik geschoben, wodurch er nur noch aggressiver und streitsüchtiger wurde. Er wäre ein „stark verblödeter, verlangsamter, erregbarer Epileptiker“, leiste keinerlei“ brauchbare Arbeit.“ Daraufhin wurde er am 20. Juni 1941 nach Hadamar gebracht und dort in der Gaskammer ermordet.