Helene Simon
Wir erinnern an Helene Simon
Geboren: 26.12.1869 in Lank-Latum
Gestorben: 29.9.1942 in Treblinka
Opfergruppe: Jude
Verlegeort: Thomasstraße 4
Verlegedatum: 9.6.2022
Patenschaft: Michael Pluschkell
Helene Simon wurde am 26. Dezember 1869 als einziges Kind des Händlers Aaron Simon und seiner Frau Rosalie in Lank geboren. Nach dem Tod ihrer Eltern zog sie von ihrem Wohnort Lank nach Kempen und wohnte hier an der Thomasstr. 4 a, im zweiten Haus von der Villa Horten zum Bahnhof hin. Ob sie einen Beruf ausübte, ist unbekannt. Helene Simon war unverheiratet und hatte, nachdem ihre Eltern verstorben waren, keine Verwandten mehr. Sie lebte allein.
Seit dem September 1940 muss Helene Simon wie alle Juden in Deutschland einen gelben Stern im Brustbereich tragen. Ein mittlerweile verstorbener Zeitzeuge, der Kempener Architekt Heinz Cobbers, der in der Nachbarschaft wohnte, hat sie als Kind erlebt. Er erinnerte sich: „Wenn sie in die Stadt ging, verdeckte sie den Judenstern mit der rechten Hand. Sie schämte sich, auf diese Weise stigmatisiert zu sein.“
1940 wurde Helene Simon mit acht anderen Kempener Juden in das Haus Schulstraße 10 verbracht. Hier warteten die Bewohner in drangvoller Enge auf ihre Deportation. Am 24. Juli 1942 wurde die 73jährige Frau in das Konzentrationslager Theresienstadt in der Tschechoslowakei deportiert. Von Theresienstadt wurde sie am 29. September 1942 mit fünf anderen jüdischen Frauen aus Kempen in das Vernichtungslager Treblinka südöstlich von Warschau überführt. Hier ist sie zu einem uns unbekannten Zeitpunkt umgekommen.