Wir erinnern an Karoline Ajakobi.
Geboren: 9.9.1873 in Geilenkirchen
Gestorben: 7.10.1942 in Theresienstadt
Opfergruppe: Jude
Verlegeort: Heilig-Geist- Str./Arnold-Janssen-Str.
Verlegedatum: 27.5.2019
Patenschaft: Kurt Mardus
Karoline Ajakobi wurde am am 9.September 1873 als jüngste Tochter von Benedikt Ajakobi, der eine Metzgerei betrieb, und seiner Frau Rosina in Geilenkirchen geboren.
Nach ihrer Kindheit lebte sie zusammen mit ihren wie sie unverheirateten Schwestern, der 11 Jahre älteren Magdalene und der nur 15 Monate älteren Johanna in Geilenkirchen.
Da Geilenkirchen eine vergleichsweise große jüdische Gemeinde hatte, die über eine große Synagoge und einen eigenen jüdischen Friedhof verfügte, sah sie sich, wie auch ihre Schwestern, in der Kindheit und dem jungen Erwachsenenleben keinen Anfeindungen wegen ihres jüdischen Glaubens ausgesetzt. Die jüdischen Gemeindemitglieder hatten sich weitgehend dem Leben in der Kleinstadt angepasst. Die Kinder besuchten die evangelische Schule; an die Synagoge war eine eigene Religionsschule angegliedert. Teile der jüdischen Bevölkerung in Geilenkirchen waren im Laufe der Jahre zu – wenn auch bescheidenem- Wohlstand gekommen und die Gemeinde wurde größer. Auch Karoline war sehr wahrscheinlich mit vielen Menschen im Ort gut bekannt und vertraut.
Die veränderte Stimmung, eine zunehmend feindselige Haltung gegenüber Juden spürte auch Karoline Ajakobi spätestens an ihrem 60. Geburtstag, der im Jahr der Machtergreifung Hitlers war. Als nicht mehr junge Frau musste sie wie ihre Schwestern plötzlich mit Benachteiligungen bis hin zu massiven Demütigungen leben.
Nachdem ihr Haus in der Reichsprogromnacht zerstört worden war, zog sie mit Magdalene und Johanna nach Kempen zur Schwester Emma Ajakobi.
Karoline wurde am 25.07.1942 gemeinsam mit ihren Schwestern mit dem Transport VII/2, nr. 287 ab Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt verbracht, wo sie am 7.10.1942 ermordet wurde.